

Interview mit Olga Müller wurde im Immobilienmagazin "Immobilien Aktuell", Ausgabe 02/2018 in der Rubrik Trend veröffentlicht
Russische Investoren schätzen immer häufiger Immobilien in Mitteldeutschland. Das Unternehmen Invest in Germany Real Estate GmbH hilft ihnen dabei.
Wie sich die Zeiten ändern: 2007 initiierte Olga Müller MRICS eine Studie in Russland. Das Ergebnis: Gerade einmal ein Prozent der Befragten hatten Interesse an deutschen Immobilien. „Das waren dann meist Spätaussiedler, die etwas zur Eigennutzung suchten“, sagt Olga Müller, Geschäftsführerin der Invest in Germany Real Estate GmbH (IIG). Es habe damals eine Angstschwelle gegeben. Heute hat sich das komplett verändert. „Viele Investoren haben bereits Objekte oder sich zumindest intensiv mit dem deutschen Markt auseinandergesetzt“, so Olga Müller, die in St. Petersburg geboren wurde und seit mehr als 20 Jahren in Leipzig lebt. Die Renditen zu dieser Zeit betrugen in Russland zwischen 20 und 30 Prozent, in Deutschland zwischen acht und zehn. „Heute wissen die Kapitalgeber um die Nachhaltigkeit der deutschen Immobilien sowie um die stabile Situation hier, die prognostizierbar und transparent ist.“
Die Investoren, die Olga Müller betreut, kommen aus den ehemaligen GUS-Staaten. Ihnen bietet sie ein Rundum-Sorglos-Paket, mit allen erdenklichen Dienstleistungen sowie individueller Beratung. „Mittlerweile habe ich viele Stammkunden, die meisten kommen auf Empfehlung.“ Die anderen beiden Gesellschafter der IIG betreuen als Anwälte viele Unternehmer, da finden Verzahnungen statt. Facebook empfinden die Kapitalgeber als unglaublich wichtig, Weil „die Kunden schauen wollen, wer ich bin und was ich mache“. Für das russische Medienportal prian.ru schreibt Olga Müller zudem Fachartikel. Inhalt: der Erwerb von Immobilien im Ausland.
Dieser Trend ist ungebrochen, auch wenn sich die Modalitäten ändern. „Es geht immer darum Nischen zu entdecken, bei denen nicht nur die Rendite stimmt, sondern die auch nachhaltig sind. Vor einiger Zeit waren das noch Mehrfamilienhäuser in Leipzig oder Logistiklagerobjekte, jetzt empfehle ich meinen Kunden eher Wohnimmobilien in C-Lagen, also in Städten wie Jena, Gera, Dessau, Magdeburg oder Halle (Saale). Die Einzelhandelsimmobilien sind allerdings immer im Trend“, sagt Olga Müller. Einige kaufen Renditeobjekte und möchten Einkommen von der Vermietung erzielen. Die anderen erwerben Immobilien wegen der Notwendigkeit, regelmäßig nach Deutschland zu fahren, weil sie dort ein eigenes Business oder Geschäftspartner haben, aber hier nicht wohnen möchten. Mit dem Eigentum an Wohnobjekten ist es einfacher und preiswerter, sich in Deutschland aufzuhalten. Institutionelle Investoren agierten bisher eher zurückhaltend, legten ihr Geld fast nie im Ausland an. „Heute kann man die Preise gut vergleichen. Die Risiken in Deutschland sind weniger, die Bausubstanz und -qualität deutlich besser.“ Für Investments in Russland spricht dagegen die niedrigere Steuerbelastung. Die von Olga Müller betreuten Volumina liegen zwischen 500.000 und 25 Millionen Euro. Oft verfügen die Interessenten über ein hohes Maß an Eigenkapital von 50 Prozent. „Sonst würde keine deutsche Bank ein solches Projekt finanzieren. Ausgenommen sind Top-Immobilien in Top-Lagen.“ Dann sei auch eine Finanzierung zu 70 Prozent möglich. Der Vorteil des hohen Eigenkapitalanteils liegt für Olga Müller auf der Hand: Die Kaufentscheidungen werden in kürzerer Zeit getroffen.
Allgemein seien die russischen Investoren vorsichtig, das schnelle Geschäft ist mit ihnen nicht zu machen. Vertrauen spielt eine große Rolle. Erst recht in Zeiten, in denen die Politik unruhig ist. „Zur Krim-Krise haben wir einen starken Rückgang der Transaktionen erlebt. Die Investoren waren unsicher und zogen sich zurück.“ Natürlich gab es auch einige wenige Geldgeber, die weiter investierten. Und natürlich muss Olga Müller auch Vorbehalte gegen russischen Investoren ausräumen: „Wir können aber allen Beteiligten die Angst nehmen. Die Prüfung jedes einzelnen Kunden unter anderem hinsichtlich des Geldwäschegesetzes gehört bei uns zum Verkaufsprozedere dazu. Wir bieten mit unserem Service Käufern und Verkäufern Sicherheit“, so Olga Müller.
(Ivette Wagner, "Immobilien Aktuell", Ausgabe 02/2018 in der Rubrik Trend veröffentlicht)
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